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Geschichte und Musik im Einklang – Vereinsausflug führte nach Bad Schussenried und Obermarchtal

Bei wunderschönem Wetter zur Führung in Obermarchtal.
Bei wunderschönem Wetter zur Führung in Obermarchtal.

Ein gelungener Pfingstmontag voller historischer Eindrücke, musikalischer Höhepunkte und gemeinschaftlicher Erlebnisse: Rund 40 Teilnehmer:innen aus Elchingen und Umgebung nahmen am Vereinsausflug teil, der erstmals gemein

sam von der SEN-Union OV Elchingen, dem Verein Elchinger Musiktage e.V. sowie dem Verein Freunde des Klostermuseums Elchingen e.V. organisiert wurde.

Früh morgens ging es mit dem Bus zunächst nach Bad Schussenried zur Großen Landesausstellung „UFFRUR! – 500 Jahre Bauernkrieg“. Schon auf der Fahrt wurden wir vom ehemaligen Kreisarchäologen Richard Ambs mit sehr gut aufbereitetem Hintergrundwissen auf den Besuch der vorbereitet. Richard Ambs hatte 1994 bei Leipheim das bislang einzig bekannte Massengrab aus Zeiten der Bauernkriege geborgen und damit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis dieser Zeit geliefert.

Unter dem Titel „Utopie und Widerstand im Bauernkrieg 1524/25“ zeichnete die Ausstellung des Landesmuseums Württemberg anschaulich die gesellschaftlichen Spannungen und Umbrüche zur Zeit der Reformation nach – ein Thema mit direktem Bezug zur Elchinger Geschichte, denn auch das dortige Kloster wurde 1525 von aufständischen Bauern geplündert. Mit KI-generierten lebensgroßen Persönlichkeiten, wie dem Anführer des Schwäbischen Bundes Georg Truchsess von Waldburg, dem bekannten Götz von Berlechingen und auch am Aufruhr beteiligten Frauen, wie Margarete Renner kamen die Beteiligten selbst zu Wort und Geschichte wurde lebendig. Die Teilnehmer:innen waren beeindruckt von der lebendigen Aufbereitung der historischen Ereignisse und den eindrucksvollen Originalexponaten.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen bei strahlendem Sonnenschein im Klostergasthof Adler in Obermarchtal ging es weiter zum zweiten Programmpunkt: Anlässlich des Gedenkens an das 200. Todesjahr des schwäbischen Meisterkomponisten Sixtus Bachmann, besuchten wir dessen Wirkungsstätte – den ehemaligen Prämonstratenserstift Obermarchtal. Sixtus Bachmann war ein wahres musikalisches Wunderkind und begann seine Ausbildung ab 1766 in der Klosterschule der ehemaligen Reichsabtei Elchingen. Bei den demnächst zum dritten Mal stattfindenden Elchinger Musiktagen wird am 27.07. um 19 Uhr in der Klosterkirche seine Messe „S. Roberti“ aufgeführt – vermutlich erstmals seit 200 Jahren wieder in Schwaben!

Dr. Saup vom Förderverein für Kirchenmusik und Klosterkultur Obermarchtal e. V. führte die Gruppe zunächst durch das Münster bis zum wunderschönen Spiegelsaal und gewährte interessante Einblicke in die klösterliche Architektur und Kunstgeschichte.

Anschließend übernahm Kustos Gregor Simon die Führung und stellte sein Instrument, die historische Holzhey-Orgel vor. Neben einer musikalischen Kostprobe mit einem Orgelwerk von Bachmann, durften wir sogar selbst Hand anlegen – und mit den historischen Blasebälgen die Luftzufuhr der Orgel betreiben.

Der Ausflug fand mit einem festlichen Trompeten- und Orgelkonzert seinen stimmungsvollen Abschluss. Mit Hermann Ulmschneider an der Trompete und Gregor Simon an der Orgel erlebte das Publikum ein klangvolles und emotionales Konzerterlebnis in der wunderbaren Akustik des Münsters.

Mit vielen neuen Eindrücken und schöner Gemeinschaft trat die Gruppe am Abend die Rückreise nach Elchingen an – ein Tag, der Geschichte, Kultur und Musik auf eindrucksvolle Weise miteinander verband und noch lange in Erinnerung bleiben wird.

 
 

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